Die Ausrichtung der KfW auf energiebewusste Bauherren und Sanierer ist klar: die Förderprogramme werden angepasst und die Fördertöpfe randvoll gefüllt. Für energieeffizientes Bauen und Sanieren stellt die Bundesregierung in den nächsten drei Jahren die Summe von 4,5 Milliarden Euro bereit. Burkhard Touché von der KfW zur neuen Strategie im Interview.
SZ: Bei Ihnen stehen Fördermittel von 1,5 Milliarden jährlich für energetische Baumaßnahmen zum Abruf bereit. Das hört sich vielversprechend an. Reicht da noch der Vertriebsweg Bank aus?
Touché: Selbstverständlich. Das belegen unsere Förderzahlen. Allein 2010 haben wir 8,7 Milliarden Euro an Krediten und Investitionszuschüssen für die energetische Sanierung und den energieeffizienten Neubau herausgelegt. Das so genannte Durchleitungsprinzip hat sich in den letzten Jahrzehnten gut bewährt.
SZ: Neben der klassischen Bankberatung hat sich seit vielen Jahren die Baufinanzberatung durch unabhängige Finanzdienstleister etabliert. Wie wollen Sie diese Berater erreichen?
Touché: Nur ein kleiner Teil der unabhängigen Finanzberater ist in Verbänden organisiert, zu denen wir Kontakte pflegen. Zusätzlich sprechen wir die Maklerpools an, um die Finanzberater gut zu informieren.
SZ: Welche Impulse erhofft sich die KfW für die Baufinanzierungsberatung durch unabhängige Berater?
Touché: Angesichts steigender Heizkosten und der Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung für die Energiewende in Deutschland wird das energieeffiziente Bauen und Sanieren auch zukünftig für Immobilienbesitzer und die KfW eine hohe Priorität haben.
SZ: Manche Berater scheuen die vielen Programme und technischen Details der Förderung. Geben Sie hier Unterstützung, um den Durchblick zu schaffen?
Touché: Selbstverständlich. Wir stehen in sehr engem Kontakt mit den Beratern und kennen deren Wünsche und Sorgen. Wir informieren durch Schulungen, Rundschreiben und bieten eine eigene Informationswebseite für Berater an.
SZ: Energie-Experten findet man ab 15.12. im Internet unter www.energie-effizienz-experten.de. Finde ich auch am gewünschten Ort einen Experten?
Touché: Die vom Bauministerium (BMVBS) unterstützte Energieberaterliste im Internet wird auch regionale Auswahlmöglichkeiten haben.
SZ: Wo können Kunden, die energieeffizient bauen oder sanieren wollen, sich vorab selbst informieren?
Touché: Über unsere Internetseite oder unser Infocenter können sich Interessierte informieren. Ansonsten empfehlen wir zuerst einen Heizcheck im Internet, zum Beispiel unter www.klimasuchtschutz.de, ein Erstgespräch bei einerVerbraucherzentrale odermit den bereits genannten Energieberatern vor Ort.
Das Interview führte Frau Gorissen-van Hoek und erschien zudem am 25. November 2011 in der Süddeutschen Zeitung.
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