Fast jedes Jahr wird eine neue „Sau durchs Dorf getrieben“ um den Verbraucher aufzuschrecken und den Umsatz anzukurbeln! Mal wird die Steuer erhöht, mal die steuerliche Förderung gekürzt, mal der nicht garantierte Garantiezins gekürzt.
Dieses Jahr sind es die UNISEX-Tarife bei Versicherungen. Dabei sind wir doch froh, dass es Weiblein und Männlein gibt!
Vom 21. Dezember 2012 an gelten für Frauen und Männer die gleiche Tarifeinstufung bzw. sind sie bei neu abgeschlossenen Versicherungen gleichgestellt.
Was ändert sich? Für Männer und Frauen desselben Alters gelten für dieselben Versicherungsleistungen dieselben Beiträge. Aber: Die meisten werden draufzahlen bei Unisex-Versicherungen.
In der Versicherungswelt waren und sind Männer und Frauen mit unterschiedlichen Risiken eingestuft. Für ein geringeres Risiko konnten die Versicherungsunternehmen den betroffenen Kunden eine niedrigere Prämie in Rechnung stellen. Damit ist nun - dank unserer - wenn auch nicht unbedingt kompetenten - fürsorglichen Politik/er/innen, Schluss.
Aus Kundensicht werden die Beiträge im Durchschnitt teurer werden. Die Versicherer wissen nicht, wie sich die Unisex-Tarife auswirken und müssen deshalb schätzen und kalkulieren erstmal vorsichtig; sie nehmen deshalb einen Sicherheitszuschlag.
Wer sich jetzt versichern will, sollte deshalb prüfen, was für ihn wichtig ist. Will man Versicherungsschutz um sich gegen ein finanzielles Risiko abzusichern oder sucht man eine Geldanlage, z. B. für die Altersvorsorge?
Sparen und versichern sind zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe. Das „Totschlagargument Steuern sparen, egal was es kostet!“ oder „es wir ab Dezember teurer“ sollte ebenfalls kein Argument für ein überhastetes und unüberlegtes Handeln sein.
Nur wer sowieso Versicherungsschutz braucht und möchte, sollte evtl. noch dieses Jahr einen Vertrag abschließen, wenn dies für ihn vorteilhaft ist. Informieren, vergleichen und qualifizierte Beratung in Anspruch nehmen heißt dann die Devise. Von Produktanbietern, Produktverkäufern und Provisionsjägern sowie deren Instituten dürfen sie allerdings keine kundenorientierte Beratung erwarten. Da hat jeder das beste Produkt anzubieten.
Vergleichen lohnt sich, denn bis zu mehreren hundert Prozent Beitragsersparnis sind je nach Versicherungsart möglich.
Wichtig: Der richtige Versicherungsschutz und der benötigte, passende Vertragsinhalt sind wichtiger als der Beitrag. Der sollte zusätzlich dann auch noch stimmen. s.a. Vermögensbildung und Versicherungen (nicht nur) für Auszubildende (Azubis)
Zum Jahreswechsel beginnt jeweils der Run auf die billigste KFZ-Versicherung. Ein Wechsel lohnt sich immer dann, wenn sich bis zu mehrere hundert Euro Beitragsersparnis erzielen lassen. Allerdings gibt es noch weitere Möglichkeiten (Zweitwagen, VK günstiger als TK, Insassenunfallvers. Überflüssig usw.).
Bisher mussten Frauen höhere Beiträge zahlen. Durch die Unisex-Tarife dürften sich die Beitrâge ungefähr angleichen. Die Beitrâge für Frauen sinken also eher mäßig, als Ausgleich werden die der Männer stark ansteigen. Für Männer heisst das Beitragssteigerungen von durchschnittlich 10 - 25 Prozent, für Frauen Beitragssenkungen von null bis fünf Prozent.
Tipp: Vorsicht vor einem vorschnellen Umstieg von der GKV zur PKV. Für PKV-versicherte Familienangehörige / Kinder ist evtl. der Beibehalt einer Anwartschaftsversicherung sinnvoll.
Bei Neuvertrâgen zahlen Frauen künftig mehr und Männer weniger. Laut ersten Auskünften der VU´n kann die Umstellung bei Frauen je nach Versicherer zu Beitragssteigerungen zwischen 15 bis 55 Prozent führen.
Tipp: Meist die sinnvollere Alternative zu einer Kapitallebensversicherung (preiswerter, ausreichender Versicherungsschutz für finanziell abhängige Angehörige).
Der Beitrag hängt stark von der Berufstätigkeit und dem damit verbundenen Risikofaktor sowie dem Geschlecht ab. Für Männer kann es zwischen null und 35 Prozent teurer kommen, für Frauen um null bis fünf Prozent günstiger.
Tipp: Empfehlenswert ist der Abschluss bereits im Kindesalter für bzw. durch die Eltern [(noch?) keine Gesundheitsprobleme, versicherbar, geringe Beiträge].
Frauen leben laut Statistik länger als Männer. Jetzt eine bestehende private Versicherung zu kündigen und wie häufig empfohlen (bringt neue Provision) eine Neue abzuschließen, wird sich in den meisten Fâllen nicht lohnen.
Tipp: Prüfen sie oder lassen sie prüfen, ob der bestehende Vertrag überhaupt wirtschaftlich tragfähig ist oder ob es eine bessere Alternative gibt. Legen Sie Ihr Geld evtl. rentabler an. Lassen Sie sich nicht ohne unabhängige Beratung in ein bAV-Modell locken!
Grundsätzlich besteht zwar Bestandsschutz bei Altverträgen, doch wer seinen Versicherungsvertrag ändert, kann in einem ungünstigeren Tarif landen. Das ist dann der Fall, wenn wesentliche Vertragsänderungen („Novationen") vorgenommen werden. Bereits vereinbarte Vertragsgrundlagen wie zum Beispiel eine Beitragsdynamik oder die Nachversicherung gelten nicht als solche.
Fazit: Lassen Sie sich nicht von Verkäufern oder abhängigen Produktanbietern oder der reißerischen Werbung zu irgendwelchen Handlungen hinreißen, die Sie später bereuen und teuer bezahlen müssen.
Zu einer fundierten Beratung über die Möglichkeiten gehört eine Analyse des Kundenwunsches und Sparziels. Das Ergebnis hängt deshalb sehr stark vom Einzelfall und den Individualvorgaben ab. Eine einseitige Betrachtung durch Hervorheben der Vorteile ohne Nennung der Nachteile genügt den Anforderungen nicht. Aufgrund der Komplexität der Produkte und der Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten, Auswirkungen und Inanspruchnahme der Leistungen in der Zukunft benötigt der Berater entsprechendes Fachwissen und Kenntnisse.
Die Schaffenskraft ist unser größtes Kapital. Damit erfüllen wir uns Wünsche und Ziele und sichern unseren Lebensstandard während des aktiven Arbeitslebens. Natürlich geht jeder davon aus, dass sich daran auch nichts ändert. Riskieren Sie das Erreichte nicht durch "falsche Helfer!"
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